Verhalten bei eingebetteten Fonts

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NoSi
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Re: Verhalten bei eingebetteten Fonts

Beitrag von NoSi »

Hi.

Mir ist nicht ganz klar, wohin das Ganze führen soll. PDF ist nichts anderes als ein "aufgebohrtes" Postscript. Und beides sind keine Formate, die zum Nachbearbeiten entwickelt wurden. Zwar kann man PDFs mittlerweile öffnen und je nach dem, wie sie erzeugt wurden, sogar den Text (soweit welcher drin) einigermaßen "anfassen", aber das ist wirklich nur "Notprogramm", wenn´s schnell gehen muss und die Ausgangsdaten nicht verfügbar sind. Schon aus Gründen des Copyrights verbietet sich für eine Druckerei das Rummfummeln mit Fonts, die nicht vorhanden sind - eingebettete Fonts dienen per Definition nur zur Wiedergabe, nicht zur Bearbeitung (mal die Lizenzbestimmungen von Adobe und Fontherstellern lesen). Es hat durchaus einen ernstzunehmenden Hintergrund, dass manche Druckereien grundsätzlich nur PDFs drucken, die in Vektor gewandelte Fonts enthalten.

Ausgehend von der ursprünglichen Frage muss ich mal nachfassen: Wenn ein Font eingebettet ist, warum wird dann nach einem Ersatzfont gefragt? Dafür gibt es nur zwei Varianten:
  1. Der Ursprungsfont ist - entgegen der Annahme - nicht eingebettet. Eine originalgetreue Wiedergabe ist gar nicht möglich.
  2. Die Datei soll bearbeitet werden, man will aber kein Geld für den Originalfont in die Hand nehmen. Dass für diesen Fall u.a. Adobe mit diversen Patenten etc. als Fontanbieter einige Riegel in das PDF-Format eingebaut hat, lässt sich nachvollziehen. Wobei der Effekt nur abgemildert auftritt, wenn der Font vollständig eingebettet wurde. Dann ist z.T. zumindest eine "Einfachkorrektur" (Rechtschreibfehler) möglich - das hängt wiederum von der Lizenzform des Fonts ab.
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Hoogo
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Re: Verhalten bei eingebetteten Fonts

Beitrag von Hoogo »

Nein, es wurde nicht nach einem Ersatzfont gefragt, bzw. sind es die Programme, die danach fragen, nicht die betreffende Anwenderin. Die arbeitet aus der Sicht der Druckerei und hätte lieber Vektoren als Fonts, weil da eine Maschine nicht mit den eingebetteten Fonts zurechtkommt. Die will die Texte gar nicht nachbearbeiten oder die Fonts auf die Platte tun, sie möchte nur ein vom Kunden geliefertes PDF in ein druckbares, nicht gerastertes Format bekommen.
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NoSi
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Re: Verhalten bei eingebetteten Fonts

Beitrag von NoSi »

Hi.

Jetzt versteh ich das Problem noch weniger. Wir sprechen von "Nicht-Photoline" als Erzeuger, oder? Denn das ist genau das gewünschte Zielformat simpelst erzeugbar - zumindest war das einer meiner Kaufgründe und wird regelmäßig genutzt, um Daten zur Druckerei zu schaffen.

Update: Äh - wir reden also von "Kunden-PDF" umwandeln??

Grüße
NoSi
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Re: Verhalten bei eingebetteten Fonts

Beitrag von Hoogo »

Yep! DU bist die Druckerei und bekommst PDFs, die nicht nach Deinem Geschmack sind. Ein Reader zeigt das PDF sauber an, aber eigentlich bräuchtest Du das gleiche Aussehen mit Vektoren statt Fonts.
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Re: Verhalten bei eingebetteten Fonts

Beitrag von NoSi »

Dann sind wir da, wie ich es schon beschrieben habe: Z.B. mit PDF-XChange-Printer in ein großes TIFF drucken ("2400dpi") oder ein PS(-Druckertreiber), gibts typischerweisen für die verschiedenen PS-Rips) und das dann auf den Rip schieben.

Grüße
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Re: Verhalten bei eingebetteten Fonts

Beitrag von Hoogo »

NoSi hat geschrieben:...in ein großes TIFF drucken ("2400dpi")...
Also an der Stelle Rastern? Das war der ursprüngliche Weg, aber zur Verbesserung wurde was gesucht, was die eingebetteten Schriften als Vektoren ausgibt. Den genauen Grund, warum ein TIF mit 2400 DPI nicht gut genug ist, weiß ich jetzt nicht, vielleicht irgendwas mit einem Schneideplotter oder sowas...?
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Re: Verhalten bei eingebetteten Fonts

Beitrag von NoSi »

Hi.

Ein Schneidplotter wäre fraglos ein triftiger Grund, an den Vektoren festzuhalten. Ob jeder PS-Druckertreiber ein PDF korrekt in "Vektor-PS" übersetzt, vermag ich nicht zu sagen. Wenn dem so ist, kommt natürlich noch eine betriebswirtschaftliche und werbetechnische Überlegung dazu: Etwas mit Schneidplotter ausgeben zu lassen, kostet üblicherweise mehr als ein Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt und soll vor allem länger Freude machen. Es ist imho ein Rechenspiel mit Geld und Image, ob ich mir die Euros für den Originalfont spare und mit etwas hingewürgtem Werbung mache, oder ob ich den Font nicht allein schon deshalb brauche, damit ich mit dieser Schrift mein CI fortführen kann. Ganz davon abgesehen, dass dann der Schnitt definitiv cool wird.

Wobei es fraglos Fonts gibt, die auf Schneidplottern nicht "laufen". Das sind typischerweise "selbstgestrickte" oder typografisch "nicht perfekte" Fonts. Ich hatte diesen Fall bisher erst ein einiges Mal (vor PL) und kann mich daran erinnern, dass die "Vektoren" das Problem nicht beseitigt haben. Es war eine verhältnismäßig aufwändige manuelle Nachbearbeitung erforderlich. Im Nachhinein betrachtet wäre es wahrscheinlich preiswerter gewesen, einen anderen Font zu nehmen... .

Grüße
NoSi

P.S. Sorry, dass ich das gern auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht betrachte. Wenn es um "genau so muss es aussehen" geht, spielt das womöglich keine Rolle. Aber ich habe schon mehr als einmal die Erfahrung sammeln dürfen, dass es (in vergleichbaren Situationen) "hinterher" ein ordentliches Geschrei wegen der hohen Zusatzkosten gab und - zu allem Überfluss - das Ergebnis nicht überzeugte und in die Tonne ging.
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Re: Verhalten bei eingebetteten Fonts

Beitrag von Hoogo »

Ob der Schneidplotter jetzt der Grund für die Vektoren war kann ich gar nicht so genau sagen, war halt eine Vermutung von mir :) Irgendwie war halt die Qualität eines gerasterten Tiffs nicht gut genug.

Ansonsten siehst Du das aber noch zu wenig aus Sicht der Druckerei: Der Kunde hat den Font, er hat den warscheinlich aus den von Dir genannten Gründen beschafft - aber Du bist nicht der Kunde. Du bist in der Rolle der armen Wurst in der Druckerei, die ein PDF mit eingebettetem Font zugeschickt bekommt.

Wenn ich mich richtig erinnere, war die gefundene Lösung für das Problem etwas krude: PDF in einem aktuellen Acrobat öffnen, ein unsichtbares Kommentar-Textfeld hinzufügen und neu speichern. An der Stelle gab es dann wohl die Möglichkeit, Schriften in Vektoren umwandlen zu lassen.