Histogramm - Einschränkung des Tonwertumfangs

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maxwell
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Histogramm - Einschränkung des Tonwertumfangs

Beitrag von maxwell »

Hallo,

die Histogrammkorrektur unter Photoline weist ein seltsames Verhalten auf. Schränkt man den Eingabetonwertbereich z.B. auf 60 bis 180 ein und beschränkt anschließend den Ausgabebereich (Tonwertumfang) auf 1 bis 128, so besitzt das resultierende Bild trotz der vorgenommenen Einschränkung Tonwerte größer 128. Es werden also nicht die gewünschten Tonwerte zwischen 1 und 128 generiert. Das beschriebene Verhalten gilt nicht nur für dieses Beispiel, sondern auch für andere Tonwertbereiche. Falls die Histogrammkorrektur so gewollt ist, wäre es sehr hilfreich zu wissen, nach welchen Regeln der Ausgabebereich erzeugt wird. Allerdings würde ich eine Einschränkung auf den vorgegebenen Tonwertbereich als sinnvoller erachten.

Grüße

Josef
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Hoogo
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Re: Histogramm - Einschränkung des Tonwertumfangs

Beitrag von Hoogo »

maxwell hat geschrieben:Schränkt man den Eingabetonwertbereich z.B. auf 60 bis 180 ein und beschränkt anschließend den Ausgabebereich (Tonwertumfang) auf 1 bis 128, so besitzt das resultierende Bild trotz der vorgenommenen Einschränkung Tonwerte größer 128.
Es rechnet ohne Clipping. Am einfachsten wird die Rehcnung verständlich, wenn man nur an den Reglern für Weiß herumspielt und die Maßeinheit von Byte auf Float stellt (rechter Mausklick in ein Zahlenfeld).

-Du hast ein Bild mit Weiß darin.
-Du ziehst den Weißregler des Eingangshistogramms auf 0,5. Was vorher Mittelgrau 0,5 war, wird in der Ausgabe nun zu Weiß 1,0. Das ehemalige Weiß würde mit Clipping ebenfalls zu 1,0, aber hier wird nicht geclippt, und für den Moment wird es zu 2,0!
-Nun ziehst Du den Weißregler des Ausgangs-Histogramms ebenfalls auf 0,5. 1,0, das ehemalige Mittelgrau, wird nun wieder zu 0,5. Und die 2,0, das ehemalige Weiß, wird entsprechend wieder zu 1,0.

Noch besser wird es, wenn Du die Ebene auf 32Bit stellst. 32Bit kann Werte >1 speichern.
Wenn Du nun für ein Bild mit Weiß 1,0 das Eingangs-Histogramm auf 0,5 ziehst, dann wird das Weiß zu einer echten 2,0. Kannst Du dann auch mit der Pipette im Bild messen. Mit clipping wäre die Histogramm-Korrektur nicht für 32Bit zu gebrauchen.
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maxwell
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Re: Histogramm - Einschränkung des Tonwertumfangs

Beitrag von maxwell »

Hallo Hoogo,

vielen Dank für Deine Antwort auf meine Frage. Du erklärst das Verhalten von Photoline bei Änderung des Weißpunktes sehr genau. Ändert man hingegen den Schwarzpunkt verhält sich Photoline bereits anders, wobei die beiden Grenzwerte hinsichtlich des "Clipping" meines Erachtens gleichwertig sein sollten. Das von mir beschriebene Verhalten mit Eingabewerten unterschiedlich von Schwarz- und Weißpunkt sowie das Setzen des Ausgabebereiches auf 0 bis 50% läßt sich leider durch Deine beschreibung nicht erklären.

Das Setzen des Ausgabebereiches sollte das resultierende Histogramm auf jeden Fall widerspiegeln, da sonst die gezeigten Werte vollkommen ohne Bedeutung sind. Ferner findet man auch in der Hilfe, dass der Ausgabebereich durch Setzen der Regler vorgewählt werden kann. Dies ist momentan nicht der Fall. Gut ist die Tatsache, dass sich Photoline unabhängig vom gewählten Farbraum und Kanal immer gleich verhält.

Falls also das Verhalten der Histogrammkorrektur gewollt ist, so sollte die Bedienung des Ausgabebereiches sowie die Photoline Hilfe angepasst werden. Die Beschreibung der Histogrammkorrektur sollte vielleicht auch etwas ausführlicher sein. Mir ist vollkommen klar, dass dies Aufwand bedeuted, aber es würde wirklich helfen.

Viele Grüße

Josef
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Hoogo
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Re: Histogramm - Einschränkung des Tonwertumfangs

Beitrag von Hoogo »

maxwell hat geschrieben:..Das von mir beschriebene Verhalten mit Eingabewerten unterschiedlich von Schwarz- und Weißpunkt sowie das Setzen des Ausgabebereiches auf 0 bis 50% läßt sich leider durch Deine beschreibung nicht erklären...
Ja, wenn man den Schwarzpunkt auch noch verschiebt, dann zeigt sich meine Rechnung als vereinfacht.
Andere Idee zur Vorstellung wie im Bild anbei oder die hier:
-Schiebe die beiden Regler des Eingangs-Histogramms auf 127 und 128.
-die alte 127 wird zu Schwarz
-die alte 128 wird zu Weiß
-die alte 129 wird 2 mal Weiß.
-die alte 130 wird 3 mal Weiß usw.
maxwell hat geschrieben:...dass der Ausgabebereich durch Setzen der Regler vorgewählt werden kann...
Diese Sichtweise verstehe ich auch. Ich habe da aber noch wie bei einer optischen Täuschung einen anderen Blickwinkel, wie in dem Bild anbei. Die 4 Regler ergeben gemeinsam eine Zuordnung.

Der eine Blickwinkel ist gut, wenn man bei normalen Bildern den Ausgabebereich festlegen will. Funktioniert aber nicht bei 32Bit.
Der Blickwinkel der Zuordnung ist gut für 32Bit und für ein einfaches Anpassen unterschiedlich heller Bilder. Dafür verlässt es aber den Ausgabebereich.

Persönlich fände ich ein Häkchen für "clipping" gut, bräuchte aber offensichtlich einiges an Erklärung.
Als Behelf bzw. für Deinen konkreten Nutzen könntest Du auch 2 Tonwertkorrekturen hintereinander machen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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maxwell
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Re: Histogramm - Einschränkung des Tonwertumfangs

Beitrag von maxwell »

Hallo Hoogo,

vielen Dank für Deine Mühe. Bei meinen Untersuchungen habe ich festgestellt, dass sich Weiß und Schwarz unterschiedlich verhalten. Im 32 Bit Modus kann man z.B. negative Werte für Schwarz ablesen, die allerdings bei weitem nicht mit den hohen Werten der Weißtöne korrespondieren. Die einzige Methode Definitions- und Wertebereich mit voreingestellten Werten einzuschränken, ist das von Dir beschriebene Verfahren das Ganze in zwei Schritten durchzuführen.

Die Histogrammkorrektur des Fartons (H) im HIS Modus ist in diesem Zusammenhang von großem Interesse, da hier kein wirkliches Clipping stattfindet, sondern die Bereiche außerhalb mit unterschiedlichen Farben gefüllt werden. Die dort stattfindenden Farbverschiebungen sind auf Anhieb sehr schwer zu verstehen, sie entsprechen aber z.B. vom resultierenden Wertebereich genau dem Bereich, den z.B. der Summenkanal im RGB Modus bei gleichem eingestellten Definitions- und Wertebereich einnimmt.

Leider wurde bis jetzt sehr wenig über die Histogrammkorrektur und ihre Implementierung in Photoline (auch im Forum) gesprochen. Der HIS Modus, der in der Bildbearbeitung in letzter Zeit sehr an Bedeutung gewonnen hat (vgl. z.B. Lightroom, wo fast alle Einstellungen in diesem Modus stattfinden), wird bei keiner anderen Bildbearbeitung so gut unterstützt wie bei Photoline. Da das Histogramm im Farbtonkanal die Statistik hinsichtlich der Bildfarben widerspiegelt, sollte sich die Histogrammkorrektur bei Photoline eventuell dazu nutzen lassen, das Werkzeug "Gleiche Farbe" (Match Color) nachzubilden. Hierzu ist es allerdings notwendig, die Arbeitsweise der Histogrammkorrektur von PL zu verstehen.

Viele Grüße

Josef
maxwell
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Re: Histogramm - Einschränkung des Tonwertumfangs

Beitrag von maxwell »

Hallo,

wendet man die Histogrammkorrektur im HIS Modus im H-Kanal auf ein Spektrum an, so kann das Verhalten der Farbkorrektur farbkodiert untersucht werden. Das Spektrum (bei komplettem Wertebereich) wird genau in den im Definitionsbereich vorgegebenen Bereich skaliert dargestellt. Die resultierende dargestellte Breite einer Farbe wird dabei entsprechend den Histogrammwerten bei einem Maxima breiter, bei einem Minimum sehr schmal. Eine einfache Skalierung wie von Hoogo vorgeschlagen wird also dem Korrekturverhalten nicht ganz korrekt. Von Interesse sind hier die außerhalb dieses Bereiches dargestellten Farben. Vielleicht sieht jemand aus dem Forum hier eine Systematik.

Übrigens die Farbe des definierten Bereiches läßt sich im Wertebereich einstellen. Die Farben des restlichen Bereiches (nicht im eingeschränkten Definitionsbereich) sind allerdings diejenigen, die nur schwer vorherzusagen sind. Einen Schalter zur Eingrenzung des Wertebereiches ("Clipping") würde ich ebenfalls sehr begrüßen. Vielleicht wird er ja von den Hubers tatsächlich einmal integriert!

Grüße

Josef