PhotoLine in der aktuellen c't

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der_fotograf
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Re: PhotoLine in der aktuellen c't

Beitrag von der_fotograf »

Hallo Dutchman,

nein, ich brauche nur eine einfache, aber saubere Bildbearbeitung. Genau das leistet PL. Für Seitenlayout setze ich Scribus ein, das ist eine ganz andere Welt und Qualität, die - meiner Meinung - sogar besser ist als InDesign (ich habe das Adobe-Paket schon lange durch).

NIK Viveza funktioniert als plug-in unter PL definitiv nicht, das hatten auch schon die Entwickler irgendwo geschrieben. Ob die anderen Module inzwischen funktionieren, weiss ich nicht, da ich noch mit einer alten Version arbeite, die für meine Anforderungen (minimale Retuschen, Skalieren) absolut ausreichend dimensioniert ist.

Ich arbeite mit einem richtigen Werkzeug (Mac) und Unix (auch auf einem Mac), daher wäre ICE ein Rückschritt.

Ach ja, ich arbeite professionell (bis zum Format 8x10 inch) und muss professionelle Fotos abliefern, daher käme eine Panoramafunktion in der Kamera wohl eher nicht in Frage ;-)

Ja, PL nutze ich schon seit - hm - ich glaube 10 Jahren. Hugin seit gefühlten 6 Jahren, Scribus seit der ersten Version, vollständig seit der Version 1.4.6. Mein Filmscanner wird von einer speziellen Vuescan-Version gesteuert, meine RAWs werden seit Jahren von CNX und dem Nachfolger Nikon Capture NX-D sichtbar gemacht.

Und nein, die Entwickler sollen nicht für jeden Nutzer ein eigenes Programm schreiben. Es könnten Module wie bei Cinema 4D oder Rhino angeboten werden.

Der Fussabdruck hat nichts mit Grösse und Kosten von Festplatten zu tun, sondern - erfahrungsgemäss - mit dem Nachladen von Modulen. Je maschinennäher und kleiner ein Code ist, desto schneller läuft das Programm. Sieh Dir mal QNX Neutrino oder RTOS an - so geht Echtzeit mit winzig kleinem OS (Betriebssystem und Programmcode). Compiliere mal ein Unix-Programm direkt auf der Maschine und vergleiche das mit einer normalen Installationsdatei - Du wirst Bauklötze staunen, wie schnell die erste Variante ist.

Über Speicher mache ich mir keine Gedanken. 2 x 512 GB SSD intern, 6 TB FireWire 800 extern, NAT extern. Bei Dateigrössen ab 650 MB bis 2 TB pro Foto ist das schon fast wenig.

Mir lag nur daran, mal ein wenig PL und AP aus meiner Sicht nebeneinander zu betrachten. Vielleicht kann ja jemand einen Nutzen für sich daraus ziehen. Und wenn jetzt jemand fragt, weshalb ich kein PS habe: Ich bin Staatsfeind #1 für den Laden, weil ich keine Wolken mag und/oder permanent für neue bugs bezahlen will ;-)
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Re: PhotoLine in der aktuellen c't

Beitrag von bkh »

der_fotograf hat geschrieben: Do 02 Mär 2017 22:05 NIK Viveza funktioniert als plug-in unter PL definitiv nicht, das hatten auch schon die Entwickler irgendwo geschrieben. Ob die anderen Module inzwischen funktionieren, weiss ich nicht, da ich noch mit einer alten Version arbeite, die für meine Anforderungen (minimale Retuschen, Skalieren) absolut ausreichend dimensioniert ist.
Viveza 2 (die Version, die man kostenlos herunterladen kann/konnte) funktioniert, soweit ich das sehen kann, auf meinem Mac ohne Probleme mit PL, die anderen NIK-Plugins auch (ich nutze sie aber nicht regelmäßig, nicht mein Geschmack). Notfalls kann man die NIK-Programme auch als externe Programme in PL einbinden.
der_fotograf hat geschrieben: Do 02 Mär 2017 22:05 Der Fussabdruck hat nichts mit Grösse und Kosten von Festplatten zu tun, sondern - erfahrungsgemäss - mit dem Nachladen von Modulen. Je maschinennäher und kleiner ein Code ist, desto schneller läuft das Programm. Sieh Dir mal QNX Neutrino oder RTOS an - so geht Echtzeit mit winzig kleinem OS (Betriebssystem und Programmcode). Compiliere mal ein Unix-Programm direkt auf der Maschine und vergleiche das mit einer normalen Installationsdatei - Du wirst Bauklötze staunen, wie schnell die erste Variante ist.
… und der Grund dafür ist eben, dass du dann ein zusammenhängendes Programm hast, das nicht für jede Extra-Funktion ein Modul nachladen muss. PL ist für mich ein Paradebeispiel, wie man viel Funktion in ein relativ kleines Programm packen kann, das extrem schnell startet. Meine über 30 Jahre Erfahrung in der Software-Entwicklung sagen mir, dass PL nicht deutlich schneller starten würde, wenn man es auf ein reines Bildbearbeitungsprogramm reduzieren würde, die Performance der einzelnen Funktionen würde das gar nicht beeinflussen.

Wenn überhaupt, dann würde ich mir Gedanken darüber machen, ob der Funktionsumfang des Programms die meisten Benutzer überfordert – und es natürlich auch schwieriger macht, ein einheitliches GUI zu gestalten.

L.G.

Burkhard.
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der_fotograf
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Re: PhotoLine in der aktuellen c't

Beitrag von der_fotograf »

Burkhard,

Viveza 2 hat in meiner PL Version (17 quetsch) eine Falschfarbendarstellung, die angeblich nicht beseitigt werden konnte. Die Einbindung externer Programme funktioniert mit meiner Version nur sehr wackelig (DxO Perspective z.B.).

Nun ja, ein Nachladen von Modulen wird nie ausgeschlossen sein, wenn der Arbeitsspeicher auf älteren Rechnern nicht unendlich gross ist. Ich gehe da mit einem anderen, logischen Ansatz ran: Warum soll ich permanent einen Anhänger hinter meinem Auto herziehen, wenn ich ihn nicht brauche?

Serif hat nicht ohne Grund Photo und Designer in zwei Paketen auf den Markt gebracht...

Zur GUI kann ich nur sagen: Einfacher wäre besser.

Das Problem aller Entwickler von Bildbearbeitungsprogrammen ist, dass sie jedem User so viele Funktionen und/oder Automatiken zur Verfügung stellen wollen, damit die ihre Unfähigkeit, vernünftig zu fotografieren, mit Reglern kaschieren können. Solange die Medien den Hype propagieren, dass ein Bild nichts mehr mit der Realität zu tun haben muss, wird sich das nicht ändern. Ebenen, um einen neuen Himmeln einzuziehen, Ebenen für Freisteller, etc.? Leute, lernt Fotografie, dann braucht Ihr das nicht!

Ich habe mal einen schöne Zusammenfassung in einem blog gelesen:
Man sollte den Möchtegern-Fotografen an einem sonnigen Tag eine präzise mechanische Sucherkamera (ohne Entfernungsmesser), einen externen, kalibrierten Belichtungsmesser, eine konkrete Aufgabe und einen Diafilm in die Hand geben. Die Ergebnisse wären die perfekte Visualisierung all dessen, was sie nicht wissen und nicht können.
[photosubversive]
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Re: PhotoLine in der aktuellen c't

Beitrag von Falaffel »

der_fotograf hat geschrieben: Fr 03 Mär 2017 07:50 Viveza 2 hat in meiner PL Version (17 quetsch) eine Falschfarbendarstellung, die angeblich nicht beseitigt werden konnte. Die Einbindung externer Programme funktioniert mit meiner Version nur sehr wackelig (DxO Perspective z.B.).
Die Version 17 ist mehrere Jahre alt und gerade bei der Kompatibilität von Plugins und externen Programmen hat sich seither sehr viel getan.
Grüße
Robert
bkh
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Re: PhotoLine in der aktuellen c't

Beitrag von bkh »

der_fotograf hat geschrieben: Fr 03 Mär 2017 07:50 BNun ja, ein Nachladen von Modulen wird nie ausgeschlossen sein, wenn der Arbeitsspeicher auf älteren Rechnern nicht unendlich gross ist.
Du kennst dich mit Softwareentwicklung nicht besonders aus, oder? Virtuelle Speicherverwaltung ist was ganz anderes und völlig unabhängig von Modulen.
der_fotograf hat geschrieben: Fr 03 Mär 2017 07:50 Ich gehe da mit einem anderen, logischen Ansatz ran: Warum soll ich permanent einen Anhänger hinter meinem Auto herziehen, wenn ich ihn nicht brauche?
Falscher Vergleich. PL wird durch den "Anhänger" nicht merklich langsamer, genauso wie ein Auto ohne Kofferraum kaum schneller wäre (aber im Zweifelsfall viel weniger praktisch).
der_fotograf hat geschrieben: Fr 03 Mär 2017 07:50 Das Problem aller Entwickler von Bildbearbeitungsprogrammen ist, dass sie jedem User so viele Funktionen und/oder Automatiken zur Verfügung stellen wollen, damit die ihre Unfähigkeit, vernünftig zu fotografieren, mit Reglern kaschieren können. Solange die Medien den Hype propagieren, dass ein Bild nichts mehr mit der Realität zu tun haben muss, wird sich das nicht ändern. Ebenen, um einen neuen Himmeln einzuziehen, Ebenen für Freisteller, etc.? Leute, lernt Fotografie, dann braucht Ihr das nicht!
Ich finde das eine sehr naive Sicht der Dinge. Früher hat man in der Dunkelkammer auch selektiv abgewedelt und nachbelichtet, USM kommt ebenfalls von der Analogfotografie … Neu ist allenfalls, dass mehr Leute die Techniken anwenden. Die kunstphilosophische Diskussion, was "Realität" ist und wie man ihr nahe kommt (bzw. ob man sich bewusst davon entfernt), will ich hier gar nicht erst führen.

Ich denke, welche Werkzeuge "man" für die Bildbearbeitung braucht, und welche Ziele man verfolgt, ist wirklich von Nutzer zu Nutzer extrem verschieden. Dass manche Leute die Bildbearbeitung dazu verwenden, Aufnahmefehler zu korrigieren, sollte kein Grund sein, den Funktionsumfang einzuschränken. Abgesehen davon, dass im Amateurbereich (den PL ja auch oder sogar in erster Linie bedient) oft nicht die Ressourcen zur Verfügung stehen, um eine BIldidee vollständig vor der Aufnahme umzusetzen. Und viele PL-Nutzer (mich eingeschlossen) machen mit PL noch ganz andere Sachen als Fotos zu bearbeiten.

L.G.

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Re: PhotoLine in der aktuellen c't

Beitrag von Eurgail »

der_fotograf hat geschrieben: Fr 03 Mär 2017 07:50 Ich habe mal einen schöne Zusammenfassung in einem blog gelesen:
Man sollte den Möchtegern-Fotografen an einem sonnigen Tag eine präzise mechanische Sucherkamera (ohne Entfernungsmesser), einen externen, kalibrierten Belichtungsmesser, eine konkrete Aufgabe und einen Diafilm in die Hand geben. Die Ergebnisse wären die perfekte Visualisierung all dessen, was sie nicht wissen und nicht können.
[photosubversive]
Das ist das typische Verhalten von Hobbyfachleuten, wenn der technische Fortschritt "Mainstream-Anwender" in ihr Nerdressort eindringen lässt.
Der "normale" Hobbynutzer möchte schnell passable Ergebnisse nach ihrer Vorstellung, ob das dann künstlerischen Wert hat, ist rein subjektiv und vollkommen werkzeugunabhängig (oder findest Du auch, dass nur "E-Musik" hörenswert ist und den Anspruch darauf hat Kunst zu sein?)

PhotoLine ist eine komplexe Software für komplexe Anwendungen und so schaut auch das interface aus. Deine Aussage mit den Automatiken trifft hier kaum zu. Möglichkeiten zur Bildmanipulation bietet PhotoLine aber natürlich reichlich. Ich würde darüber hinaus auch jede der Layout- und Vektorfunktionen vermissen. Im Gegenteil: Meiner Meinung nach kann das gerne weiter ausgebaut werden.
Bis auf, dass man sich darüber klar werden muss, was die verschiedenen Ebenenarten für Eigenschaften haben und welche Funktionen entsprechen verfügbar sind, ist das Parallelleben in PhotoLine sehr gut gelöst: nämlich ohne Grenzen zu verwischen.

Serif hat traditionell eigene Anwendungen für jeden Bereich. Ich weiss nicht, ob das bei der Affinity-Reihe überdacht oder einfach übernommen wurde...
Jedenfalls war es bei der Plus-Reihe so, dass man gerade hier Photo und Draw gut zu einem Programm hätte zusammenbauen können, auch wenn die Aufgabentrennung klar war. Serif hat nämlich die Eigenart viele Funktionen zu bieten, noch mehr Tiefe zu suggerieren und am Ende den Nutzer dann doch in Automatiken zu zwingen und am Ende kommt bei beiden ein Pixelbild raus (ok, a weng übertrieben aber nah dran)... Gerade bei DrawPlus und Affinity Designer empfinde ich das ganz stark so: Sie sind zum künstlerischen Gestalten gebaut und verwischen dabei mehr oder weniger undurchsichtig die Grenzen zwischen Bild- und Vektorbearbeitung. Da ist mir der arg technische Ansatz vom Illustrator (und im Grunde auch vom Photoshop) immer lieber gewesen - und PhotoLine behandelt das ähnlich technisch genau.

Wenn ich das jetzt so schreibe und weiter über Deine Aussage oben nachdenke, stelle ich fest, dass sie immer weniger zutrifft. Im Grunde erwartest Du scheinbar umständliche analoge Herangehensweisen exakt im Digitalen wiederzufinden, ohne zu berücksichtigen, dass hier frühzeitig verschiedene Wege gegangen werden.
Und was noch mal das Zitat und Deinen Autovergleich angeht: Was interessiert den Fahrer eines Elektroautos der Ottomotor?

P.S.: Photoshop-Kunst mit Photographie und viel Manipulation: www.erikjohanssonphoto.com/
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der_fotograf
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Re: PhotoLine in der aktuellen c't

Beitrag von der_fotograf »

Falaffel hat geschrieben: Fr 03 Mär 2017 08:06 Die Version 17 ist mehrere Jahre alt und gerade bei der Kompatibilität von Plugins und externen Programmen hat sich seither sehr viel getan.
Das ist gut zu wissen. Danke. Das heisst also, dass z.B. bei Verwendung des Viveza 2 plug-ins die Farben definitiv 100% korrekt gezeigt werden?
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der_fotograf
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Re: PhotoLine in der aktuellen c't

Beitrag von der_fotograf »

bkh hat geschrieben: Fr 03 Mär 2017 09:54 Du kennst dich mit Softwareentwicklung nicht besonders aus, oder? Virtuelle Speicherverwaltung ist was ganz anderes und völlig unabhängig von Modulen.
Nein.
Ich gehe da mit einem anderen, logischen Ansatz ran: Warum soll ich permanent einen Anhänger hinter meinem Auto herziehen, wenn ich ihn nicht brauche?
Falscher Vergleich. PL wird durch den "Anhänger" nicht merklich langsamer, genauso wie ein Auto ohne Kofferraum kaum schneller wäre (aber im Zweifelsfall viel weniger praktisch).
[/quote]

Das ist jetzt unlogisch. Ein Auto ohne Anhänger wird schneller und wendiger sein. Wenn ich Vergleiche bemühe, dann sehr klar.
Ich finde das eine sehr naive Sicht der Dinge. Früher hat man in der Dunkelkammer auch selektiv abgewedelt und nachbelichtet, USM kommt ebenfalls von der Analogfotografie … Neu ist allenfalls, dass mehr Leute die Techniken anwenden. Die kunstphilosophische Diskussion, was "Realität" ist und wie man ihr nahe kommt (bzw. ob man sich bewusst davon entfernt), will ich hier gar nicht erst führen.
Da kam es auf Wissen und Können an. Fotografie ist ein Handwerk. War ein Handwerk. Heute fummelt jeder an Reglern herum, um die Unfähigkeit zu kaschieren.

Über Kunst will ich hier ebenfalls nicht sprechen, weil viel zu viele missratene Fotos als Kunst deklariert werden.
Ich denke, welche Werkzeuge "man" für die Bildbearbeitung braucht, und welche Ziele man verfolgt, ist wirklich von Nutzer zu Nutzer extrem verschieden. Dass manche Leute die Bildbearbeitung dazu verwenden, Aufnahmefehler zu korrigieren, sollte kein Grund sein, den Funktionsumfang einzuschränken. Abgesehen davon, dass im Amateurbereich (den PL ja auch oder sogar in erster Linie bedient) oft nicht die Ressourcen zur Verfügung stehen, um eine BIldidee vollständig vor der Aufnahme umzusetzen. Und viele PL-Nutzer (mich eingeschlossen) machen mit PL noch ganz andere Sachen als Fotos zu bearbeiten.
Das mit den Resourcen sehe ich anders, denn wenn ich sehe, wie viel die Hobbyknipser in ihr Equipment investieren, kann es am Geld nicht liegen. Es fehlt schlicht und ergreifend das Wissen und die Erfahrung.
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der_fotograf
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Re: PhotoLine in der aktuellen c't

Beitrag von der_fotograf »

Eurgail hat geschrieben: Fr 03 Mär 2017 13:00 Das ist das typische Verhalten von Hobbyfachleuten, wenn der technische Fortschritt "Mainstream-Anwender" in ihr Nerdressort eindringen lässt.
Der "normale" Hobbynutzer möchte schnell passable Ergebnisse nach ihrer Vorstellung, ob das dann künstlerischen Wert hat, ist rein subjektiv und vollkommen werkzeugunabhängig (oder findest Du auch, dass nur "E-Musik" hörenswert ist und den Anspruch darauf hat Kunst zu sein?)
Es ist nicht mein Zitat, aber ich verwende es gern, weil es den Nagel auf den Kopf trifft. Dass ich ein Hobbyfachmann (was ist DAS eigentlich?) sein soll, ist mir neu.
PhotoLine ist eine komplexe Software für komplexe Anwendungen und so schaut auch das interface aus. Deine Aussage mit den Automatiken trifft hier kaum zu. Möglichkeiten zur Bildmanipulation bietet PhotoLine aber natürlich reichlich. Ich würde darüber hinaus auch jede der Layout- und Vektorfunktionen vermissen. Im Gegenteil: Meiner Meinung nach kann das gerne weiter ausgebaut werden.
Bis auf, dass man sich darüber klar werden muss, was die verschiedenen Ebenenarten für Eigenschaften haben und welche Funktionen entsprechen verfügbar sind, ist das Parallelleben in PhotoLine sehr gut gelöst: nämlich ohne Grenzen zu verwischen.
Layoutfunktionen für Bildbearbeitung? Habe ich was verpasst, oder ist das Bauchladenprinzip jetzt in Mode?
Serif hat traditionell eigene Anwendungen für jeden Bereich. Ich weiss nicht, ob das bei der Affinity-Reihe überdacht oder einfach übernommen wurde...
Jedenfalls war es bei der Plus-Reihe so, dass man gerade hier Photo und Draw gut zu einem Programm hätte zusammenbauen können, auch wenn die Aufgabentrennung klar war. Serif hat nämlich die Eigenart viele Funktionen zu bieten, noch mehr Tiefe zu suggerieren und am Ende den Nutzer dann doch in Automatiken zu zwingen und am Ende kommt bei beiden ein Pixelbild raus (ok, a weng übertrieben aber nah dran)... Gerade bei DrawPlus und Affinity Designer empfinde ich das ganz stark so: Sie sind zum künstlerischen Gestalten gebaut und verwischen dabei mehr oder weniger undurchsichtig die Grenzen zwischen Bild- und Vektorbearbeitung. Da ist mir der arg technische Ansatz vom Illustrator (und im Grunde auch vom Photoshop) immer lieber gewesen - und PhotoLine behandelt das ähnlich technisch genau.
Zumindest kann ich mit PL Fotos bearbeiten, ohne mich an Wolken anschliessen zu müssen. Das ist doch genial!
Wenn ich das jetzt so schreibe und weiter über Deine Aussage oben nachdenke, stelle ich fest, dass sie immer weniger zutrifft. Im Grunde erwartest Du scheinbar umständliche analoge Herangehensweisen exakt im Digitalen wiederzufinden, ohne zu berücksichtigen, dass hier frühzeitig verschiedene Wege gegangen werden.
Das ist der Punkt: 'Analog', d.h. korrekt filmbasierte Fotografie, wird per se als umständlich deklariert und definiert, obwohl die physikalischen Gesetze und Gestaltungsmöglichkeiten sich keinen Deut verändert haben - das wird den Käufern nur immer wieder suggeriert.
Und was noch mal das Zitat und Deinen Autovergleich angeht: Was interessiert den Fahrer eines Elektroautos der Ottomotor?
Spätestens im Winter, wenn ihm die Kiste wegen mangelnder Reichweite frühzeitig den Dienst versagt, wird er sich über einen Abschleppwagen mit Ottomotor freuen. Die Heizung/Aircondition eines konventionellen Fahrzeugs wird ihn ebenfalls begeistern.

Hochmut kommt vor dem Fall ;-)
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bkh
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Re: PhotoLine in der aktuellen c't

Beitrag von bkh »

der_fotograf hat geschrieben: Fr 03 Mär 2017 14:15 Das ist jetzt unlogisch. Ein Auto ohne Anhänger wird schneller und wendiger sein. Wenn ich Vergleiche bemühe, dann sehr klar.
Nein, es ist nicht unlogisch, wenn ich sage, dass dein Vergleich falsch ist. Aber lassen wir's gut sein, du scheinst ja von deiner "Wahrheit" überzeugt zu sein.

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Re: PhotoLine in der aktuellen c't

Beitrag von Eurgail »

der_fotograf hat geschrieben: Fr 03 Mär 2017 14:25 Hochmut kommt vor dem Fall ;-)
Du hast meinen Text offenbar nicht wirklich nachvollzogen, also für Dich tl;dr:
  • Elektronik vereinfacht etliche Aspekte des Lebens massiv und Photographie gehört dazu (und Illustration und Satz auch).
  • PhotoLine ist mehr als reine digitale Bildbearbeitung (nämlich auch Grafik und Desktop-Publishing) und das ist gut so.
chrischa
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Re: PhotoLine in der aktuellen c't

Beitrag von chrischa »

Uiuiui, solch einen scharfen Ton ist man hier gar nicht gewohnt... Vielleicht ist es ja nicht die ratsamste Einstellung, die alten Hasen in einem Forum aggressiv belehren bzw. deren Meinung partout widerlegen zu wollen.

@der_fotograf: Viveza 2 als Plugin funktioniert leider immer noch nicht, wenn das Bild (deutlich) größer als HD-Auflösung ist und/oder mit mehr als 8 Bit Farbtiefe vorliegt. Solche Bilder werden zwar richtig verarbeitet, allerdings werden sie in Viveza falsch dargestellt. Theoretisch kann man ein größeres Bild also anpassen, durch die verfälschte Darstellung müsste man aber quasi vorher mit einem kleineren Bild die richtigen Einstellungen ermitteln. Daher Viveza lieber als externes Programm aufrufen, das funktioniert einwandfrei.
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Martin Stricker
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Re: PhotoLine in der aktuellen c't

Beitrag von Martin Stricker »

chrischa hat geschrieben: Sa 04 Mär 2017 20:04 @der_fotograf: Bit Farbtiefe vorliegt. Solche Bilder werden zwar richtig verarbeitet, allerdings werden sie in Viveza falsch dargestellt.
Also bei mir funktioniert die Anzeige von Viveza auch nicht einwandfrei. Es funktioniert aber ab einer Ansicht von 100% auch in 16Bit. Als externe Programm funktioniert es aber gut.
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der_fotograf
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Re: PhotoLine in der aktuellen c't

Beitrag von der_fotograf »

@ chrischa
@ martin

Danke für Euer ehrliches feedback bezüglich Viveza 2.0.

Ich nutze Viveza nur selten. Wenn jedoch die plug-ins immer noch etwas problematisch sind (hier: Farbstich oder Falschfarben), gibt es für mich keinen Grund, auf eine neue PL Version upzudaten.

@ chrischa
Vielleicht ist es ja nicht die ratsamste Einstellung, die alten Hasen in einem Forum aggressiv belehren bzw. deren Meinung partout widerlegen zu wollen.
Ich habe festgestellt, dass das speziell in deutschen Foren immer so ist, vor allem im Bereich der Fotografie, weil ja jeder, der eine Kamera kaufen kann, automatisch ein Top-Profi-Fotograf ist. Das ist einer der Gründe, weshalb sich die meisten Berufsfotografen mit einem gewaltigen know how aus den Foren verabschiedet haben. Jeder Kamerabesitzer fühlt sich als 'Profi' und meint, er könne auf die Sahne hauen, nur lernen will niemand mehr.

Mir ist das egal, ich amüsiere mich darüber, weil ich täglich die Resultate dieser Spacken sehe. Obwohl die Technik enorme Fortschritte gemacht hat, sind die Fotos der Masse nicht besser, sondern schlechter geworden. Am Wochenende habe ich mir die Ausstellung GDT Europäischer Naturfotograf 2016 und Fritz Pölking Preis 2016 angesehen. Ich war entsetzt, wie viele schlechte Bildinhalte dort ausgestellt und teilweise sogar prämiert wurden. Weniger als die Hälfte der Fotos war scharf...

Soll ich mich darüber ärgern? Nein, das kostet nur Lebenszeit. In meinem Alter (nein, noch lange kein Rentner!) ist Lebenszeit und Frieden wichtiger als heisse Luft ;-)
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