Krude Gradation bei Vignettierung wie vermeiden?

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bkh
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Re: Krude Gradation bei Vignettierung wie vermeiden?

Beitrag von bkh »

Martin Huber hat geschrieben: Mi 15 Nov 2017 16:07 Ich kann hier auf meinem Monitor da kein Banding sehen. Ich nehme an, es soll bei den 3 Farbaufnahmepunkten sein.
Wenn ich stark reinzoome, sehe ich an ein paar Stellen leichte Sprünge, aber bei 100% kann ich nichts finden.
Es ist auch kein banding im klassischen Sinne, die Farbsprünge sind so klein wie bei 8 bit nur möglich. Man sieht sie (zumindest auf meinem Monitor) nur, weil sie gleichmäßig entlang einer Linie verlaufen. Ich habe das Beispiel mal aufgehellt (wodurch die Farbsprünge natürlich größer werden), damit man besser sieht, was ich meine.
banding test 8.png
Und hier zum Vergleich mit 16 bit-Verarbeitung und 8 bit-Ebenen. Wie geschrieben, überraschenderweise funktioniert das sogar mit einer 8 bit-Graustufen-Arbeitsebene statt des Vektorverlaufs.
banding test 16.png
Ich hatte solche Effekte auch schon großflächig, insbesondere bei stark entrauschtem Himmel, finde aber gerade kein gutes Beispiel.

L.G.

Burkhard.
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Re: Krude Gradation bei Vignettierung wie vermeiden?

Beitrag von Hoogo »

Ich hab da mal was gebastelt...

Das pld anbei enthält ein Setup an Ebenen, mit denen man recht einfach einzelne Kanäle und Probleme im Bild sichtbar machen kann. Quasi eine Lupe für Tonwert-Abstufungen. Um den Effekt richtig zu beurteilen, musst Du diese Einstell-Ebenen in das Original-Bild kopieren und auf Größe ziehen. Sie werden Dir helfen, den Moment des Entstehens zu finden.

Die Histogramm-Korrektur ist passend für dieses Bild eingestellt, also arg knapp, damit man es hier besonders deutlich sieht. Im wahren Leben ist es besser, die Grenzen in der Korrektur nicht ganz so eng zu ziehen. Damit wirst Du sehen können, ob schon das Jpg aus der Kamera(?) ein Problem hat, oder ob ein anderer Arbeitsschritt oder das Speichern als jpg das Problem erzeugt.
Banding_kl.pld
Ein Ausschnitt aus dem Original, mit einem zusätzlichen 8Bit-Verlauf im Bild:
Ausschnitt.png
-Das Speichern als Jpg hat die Feinheiten aus dem Himmel gefiltert, es sind praktisch nur Blöcke von 8*8 Pixeln übrig. Ganz selten sieht man mal Stellen, an denen sowas wie "Details" übrig geblieben sind, im türkisen und pinken Teil.
-Der künstliche Verlauf zeigt, welche Sprünge möglich wären und in welcher Reihenfolge sie von innen nach außen auftreten sollten. Der echte Rotkanal sieht da ziemlich schlimm aus, die Reihenfolge ist ziemlich falsch, und an vielen Stellen sind die Sprünge zu groß.

Die Reparatur:
Die Arbeitsebene enthält mehrere Schritte. Im wahren Leben kann es sinnvoll sein, mehrere einzelne Ebenen draus zu machen, mit der Einstellung für den leeren Himmel wirst Du an Kanten nicht glücklich werden.
-Der Weichzeichner ist riesig eingestellt, um die vorhandenen falschen Sprünge glattzubügeln. Mir ist leider noch kein besserer Filter eingefallen.
-Die Perturbation verwirbelt das Bild grob. Banding fällt besonders an den gleichmäßigen, geraden Kanten auf, und dieser Filter soll die zerstören.
-Dann kommt der Schwamm. Der verwirbelt nochmal im kleinen, erzeugt quasi für das Auge zusätzliche Mischfarben.
-Dann ein Schärfen. Sieht zunächst so aus, als ob der nur falsche Pixel erzeugt, soll aber beim Speichern als Jpg helfen, dass nicht wieder alles glattgebügelt wird.
-Die Falschfarben am Ende sind ein überbleibsel, weil ich das Bild ursprünglich aus einem Graubild neu erstellen wollte. War aber auch nicht besser.
Reparatur.pld

Was noch wichtig ist:
-Die verwendeten Einstell-Ebenen haben bei verschiedenen Zoomstufen unterschiedlichen Effekt! Du musst also bei 100% gucken.
-Große Farbräume bei 8Bit zu verwenden erzeugt auch ganz schnell Banding. Falls da also AdobeRGB die Finger im Spiel hat, solltest Du besser mit sRGB anfangen.
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Re: Krude Gradation bei Vignettierung wie vermeiden?

Beitrag von Martin Huber »

Mäkkes hat geschrieben: Mi 15 Nov 2017 19:23So. Zwei Dinge. Einmal könnt Ihr hier einen 1:1 Crop des Fotos sehen, mit dem Effekt, den ich schon deutlich finde:
https://www2.pic-upload.de/img/34301030/mies.jpg
Das ist das Ergebnis des Abspeicherns als JPG aus Photoline und danach einfach beschnitten auf den kritischen Himmels-Teil.
Ich hatte auf ein PLD gehofft: Bildebene + Arbeitsebene. Ergebnisbilder oder Screenshots helfen bei einer Problemanalyse eher selten weiter.

Aber in dem Fall sieht man auch an dem JPEG, dass die Glättung der Verläufe abgeschaltet ist. Standardmäßig ist das Symbol unter Windows an dieser Stelle:
Antialias.png
Martin
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Re: Krude Gradation bei Vignettierung wie vermeiden?

Beitrag von Mäkkes »

Martin Huber hat geschrieben: Do 16 Nov 2017 10:38
Mäkkes hat geschrieben: Mi 15 Nov 2017 19:23So. Zwei Dinge. Einmal könnt Ihr hier einen 1:1 Crop des Fotos sehen, mit dem Effekt, den ich schon deutlich finde:
https://www2.pic-upload.de/img/34301030/mies.jpg
Das ist das Ergebnis des Abspeicherns als JPG aus Photoline und danach einfach beschnitten auf den kritischen Himmels-Teil.
Ich hatte auf ein PLD gehofft: Bildebene + Arbeitsebene. Ergebnisbilder oder Screenshots helfen bei einer Problemanalyse eher selten weiter.

Aber in dem Fall sieht man auch an dem JPEG, dass die Glättung der Verläufe abgeschaltet ist. Standardmäßig ist das Symbol unter Windows an dieser Stelle:
Antialias.png

Martin
Ich danke Dir für den Hinweis auf das Symbol. Ich hatte bisher nur in den Ebeneneigenschaften das Feld "Glättung" geprüft und nicht auf diesen Button mit dem weissen Strich geschaut. Wieder was gelernt.

Zum Problem selbst trägt er aber leider nix bei. Ich kann den munter ein und ausschalten und es wird nicht besser (wie gesagt in der Kombination dynamischer Filter mit der Vignette).

Ich kann Dir gerne die .pld Datei per Email zusenden (hier im Form eher nicht) und Du kannst draufgucken. Ich weiss nur nicht, ob Du die Datei benutzen kannst, wenn Du nicht den externen Alien Skin Filter installiert hast?

Ich hab' das Gefühl, der Filter macht das Bild halb kaputt und die Vignette fördert das vorher nicht sichtbare nur zutage.
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Re: Krude Gradation bei Vignettierung wie vermeiden?

Beitrag von Martin Huber »

Mäkkes hat geschrieben: Do 16 Nov 2017 19:58Ich danke Dir für den Hinweis auf das Symbol. Ich hatte bisher nur in den Ebeneneigenschaften das Feld "Glättung" geprüft und nicht auf diesen Button mit dem weissen Strich geschaut. Wieder was gelernt.

Zum Problem selbst trägt er aber leider nix bei. Ich kann den munter ein und ausschalten und es wird nicht besser (wie gesagt in der Kombination dynamischer Filter mit der Vignette).
Das Symbol sollte zumindest dafür sorgen, das die klar sichtbaren Kanten des Kreisverlaufs aufgebrochen werden.
Mäkkes hat geschrieben: Do 16 Nov 2017 19:58Ich kann Dir gerne die .pld Datei per Email zusenden (hier im Form eher nicht) und Du kannst draufgucken. Ich weiss nur nicht, ob Du die Datei benutzen kannst, wenn Du nicht den externen Alien Skin Filter installiert hast?

Ich hab' das Gefühl, der Filter macht das Bild halb kaputt und die Vignette fördert das vorher nicht sichtbare nur zutage.
Du kannst den Platzhalter+Dynamischer Filter auf eine Ebene reduzieren. Dann kann ich wenigstens den Effekt der Arbeitsebene ansehen.

Du kannst die reduzierte Ebene evtl. auch noch JPEG-Komprimieren (Layout > Rasterbild > JPEG-Komprimierung), um die Dateigröße zu reduzieren, wenn das Problem dann noch auftritt.

Martin
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Re: Krude Gradation bei Vignettierung wie vermeiden?

Beitrag von Hoogo »

Martin Huber hat geschrieben: Do 16 Nov 2017 10:38Aber in dem Fall sieht man auch an dem JPEG, dass die Glättung der Verläufe abgeschaltet ist.
Martin Huber hat geschrieben: Do 16 Nov 2017 21:50Du kannst die reduzierte Ebene evtl. auch noch JPEG-Komprimieren (Layout > Rasterbild > JPEG-Komprimierung), um die Dateigröße zu reduzieren, wenn das Problem dann noch auftritt.
Ich glaube, das Problem wird erst im Jpg sichtbar, nicht während der Arbeit in PL. Das Komprimieren hat nur 8*8-Blöcke übrig gelassen, da ist nicht mehr zu erkennen, ob im Original einige Pixel mal +-1 heller waren und in welcher Form das war.
Mäkkes hat geschrieben: Mi 15 Nov 2017 19:23Wenn ich die Platzhalterebene ausblende, und die Vignette auf den Original Hintergrund geht sieht alles leidlich gut aus.
Die Platzhalterebene ohne Vignette sieht auch prima aus.
Dieser Alienskin-Filter, hat der vielleicht im weiteren Sinne was mit "entrauschen" oder "Weichzeichnen" zu tun?
Ich vermute, das Original-Bild hat noch genug Rauschen im Himmel, so dass das Jpg-Komprimieren am Ende auch noch genug "Details" ins Bild packen konnte, so dass keine Formen sichtbar wurden.
Und die Platzhalterebene allein könnte so perfekt glatt und leer sein, dass auch das Glattbügeln durch Jpg keine sichtbaren Formen erzeugt hat.

Müsstest Du selber beurteilen können, wenn Du die Einstellebenen aus dem Banding_kl.pld über das frisch geladene Jpg drüberlegst. Die Einstellungen der Histogramm-Korrektur gehören dann aber definitiv was weiter gefasst.
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