ich danke Dir als Erstes für Deinen sachlichen Ton.
In dem Workflow, den ich oben beschrieben habe, wird gar kein PDF-Betrachter benutzt.
Bei Tiff-Dateien, mit denen mein Workflow anfängt, spielt eine "Auflösung" keine Rolle. Es werden nur absolute Pixelwerte gespeichert. Z.B. 3.000px x 2.000px. Ändert man die Auflösung, so tritt kein Informationsverlust ein.Eurgail hat geschrieben: ↑Mi 18 Sep 2019 21:01In PhotoLine-Dokumenten kann eine Auflösung definiert sein, die von der Auflösung eingebetteter Bilder abweicht. Das heisst beispielsweise: Ein PhotoLine-Dokument hat eine dpi von 300 (das ist der Wert im Auslieferungszustand des Programmes), eingebettete Bilder aber eine dpi von 350. Beim Speichern, wird dann allerdings bei "Auflösung wie Dokument" der Dokumentwert berücksichtigt, was bedeutet, dass die höher aufgelösten Bilder runterskaliert werden. PDF-Dokumente haben keine definierte Auflösung (soweit ich weiss), sondern nur eine feste Grösse und die dpi wird für jedes Bild separat gespeichert. Jetzt haben wir also ein PDF-Dokument mit BIldern der Grösse 3000x2000 pixels bei einer Auflösung von 350 dpi, gespeichert als 300-dpi-Dokument also runterskaliert auf diesen krummen Wert (der halt die neue Dokumentgrösse ist), in dem Bilder "verlustfrei" (mal von der jpeg-Kompression abgesehen) eingebettet sind mit 350 dpi in der Grösse von dem krummen Wert des Dokuments - diesnennt sich "virtuell" runterskaliert.
Speichere ich so eine Tiff-Datei in PhotoLine als PDF, dann habe ich keinen Einfluss darauf, dass PhotoLine eine Dokumentauflösung festlegt, die von der Bildauflösung abweicht.
Hierin liegt das Problem. Auch wenn PhotoLine den Fehler an dieser Stelle noch nicht anzeigt, sondern stattdessen noch die alten Pixelmaße, die aber nicht in die Datei geschrieben wurden.
Das zeigt sich beim erneuten Öffnen der PDF-Datei in PhotoLine. Dann werden die falschen Pixelmaße angezeigt.
Meines Wissens nach soll laut PDF-Spezifikation das Speichern eines reinen Bildes, d.h. ohne weitere "Dokumenteigenschaften", also Seiten, Schriften oder ähnliches, als PDF-Datei bewirken, dass das PDF-Format als bloßer Wrapper benutzt wird. Die "Dokumenteigenschaften" der PDF-Datei, die aus dem Tiff erzeugt wurde, soll also mit den Werten im Tiff übereinstimmen. Das tut sie aber nicht. Stattdessen weichen Dokument- und Ebenenauflösung voneinander ab. Warum, wissen nur die Programmierer. Der Benutzer hat an dieser Stelle darauf keinen Einfluss.
Das habe ich artig getan. Unten füge ich die Beschreibung an, die als Versuch 1 und Versuch 2 die Ergebnisse Deines Auftrages enthalten.
Es wurde an keiner Stelle ein "PDF extrahiert". Ich weiß nicht, wer Euch diesen Floh ins Ohr gesetzt hat. Keine PDF-Betrachter, keine externen Programme, nichts! Nur Speichern und Öffnen in PhotoLine.Eurgail hat geschrieben: ↑Mi 18 Sep 2019 21:01P.S.: Ich nehme an, dass das Programm, mit dem Du das Bild aus der PDF extrahiert hast, ordnungsgemäss die Dokumentgrösse verwendet hat und nicht die Ursprungsbildrösse des eingebetteten Bildes. Ich empfehle Dir, so eine problematische PDF in PhotoLine aufzumachen, dann siehst Du, dass auch hier im Dokument-Tab was anderes steht, als im Ebenen-Tab. PhotoLine eignet sich hier hervorragend zur Dokumentanalyse. (Das kenne ich anderweitig nur vom Acrobat mit dem Plugin Quiet a box of tricks oder neuerdings aus dem PDF-XChange Editor in der gekauften Version.)
Nur damit dass auch mal gesagt wird: Ich liebe und schwöre auf PhotoLine! Es ist das beste Programm zur Bildbearbeitung, Punkt! Jeder, der mich kennt, ist von meinen Lobliedern auf PhotoLine genervt.
Trotzdem muss auch PhotoLine in der Wirklichkeit überleben. Andernfalls wäre es PhotoShop…
Deshalb nun der Workflow, auch mit dem Auftrag von Eurgail an mich.
(Zur Belohnung und für alle, die nicht gerne lesen, gibt es unten noch etwas Schönes zu gucken.)
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1. Schritt:
TIF-Datei
Werte im
Ebene-Tab: Größe: 3.000px x 2.000px, Skalierung: 100% x 100%
Dokument-Tab: Größe: 3.000px x 2.000px, Auflösung: 350dpi
2. Schritt:
Speichern Unter:PDF
Speicherparameter: Auflösung: Dokument, Bildkompression: JPEG hohe Qualität, Beschnitt: 0mm.
Werte für das noch geöffnete PDF im Ebene- und Dokument-Tab: wie unter 1.
3. Schritt:
PDF-Datei schließen.
4. Schritt PDF-Datei in PhotoLine wieder öffnen.
Werte im
Ebene-Tab: Größe: 2.571,4px x 1.714,3px, Skalierung: 85,7% x 85,7%
Dokument-Tab: Größe: 2.571px x 1.714px, Auflösung: 300dpi
Bis hierhin habe ich NICHTS eingestellt, keine Funktion an den Dateien ausgeführt. Die Änderungen entstehen NUR durch das SCHLIESSEN UND ÖFFNEN IN PHOTOLINE.
Versuche im Auftrag von Eurgail:
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Versuch 1 (Der Auftrag von Eurgail an mich):
Dokument-Tab: Auflösung ändern 300dpi --> 350dpi
Ergebnis: Dokumentgröße bleibt 2.571px x 1.714px
Also eine verringerte visuelle Auflösung gegenüber dem TIF aus Schritt 1.
Deshalb verwerfen wir Versuch 1 mit Datei:Änderungen verwerfen.
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Versuch 2:
Ebene-Tab: Auflösung ändern: 350dpi --> 300dpi
Ergebnis: Die Ebene (Tab) vergrößert sich von 2.571px x 1.714px auf 3.000px x 2.000px.
Das Dokument (Tab) bleibt aber bei 2.571px x 1.714px.
Deshalb schiebt sich die Ebene über den Dokumentrand hinaus.
Nach einem Speichern dieses Zustandes als TIF-Datei zeigt sich in den Dateieigenschaften des Windows-Explorers (und ImageMagick und GraphicsMagick), dass die tatsächliche Abmessungen der Datei bei 2.571px x 1.714px geblieben sind.
Keine Lösung.
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Ende der Versuche im Auftrag von Eurgail.
Weiter mit dem Workflow:
5. Schritt:
Erneutes Öffnen der PDF-Datei wie in Schritt 4.
Nun unverändertes Abspeichern als TIF.
Es erscheint ein Warndialog: Eigenschaft, die im gewählten Format nicht gespeichert werden kann: Ebenentransformation. Trotzdem speichern? Ja
6. Schritt:
TIF-Datei schließen.
7. Schritt:
Gerade geschlossene TIF-Datei wieder öffnen.
Werte im
Ebene-Tab: Größe: 2.571px x 1.714px, Skalierung 100% x 100%, Auflösung 300dpi
Dokument-Tab: Größe 2571px x 1714px, Auflösung 300dpi
Fazit:
Mit dem Speichern als PDF haben sich die Abmessungen endgültig verringert.
Der Versuch, die Abmessungen durch Ändern der Dokumentauflösung auf den ursprünglichen Wert anzuheben, bedeuten ein Hochskalieren aus einer niedrigeren Abmessung. Der Informationsgehalt bleibt verloren.
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Worüber sprechen wir eigentlich die ganze Zeit?
Darüber: