Spooky PDF

Hier diskutieren die Anwender von PhotoLine untereinander
bkh
Betatester
Beiträge: 3674
Registriert: Do 26 Nov 2009 22:59

Re: Spooky PDF

Beitrag von bkh »

Eurgail hat geschrieben: Di 24 Sep 2019 13:18 Andererseits möchte ich auch zu bedenken geben, dass eine Auswahl der Auflösung ohne Voransicht nur sinnvoll ist, wenn man die PDF kennt. Also das Problem ist ja nur aufgekommen, weil Pixelfox eine Erwartung an die PDF-Datei hatte. Für eine externe PDF muss ja erst mal geprüft werden, welche Eigenschaften die vorhandenen Objekte haben.
Nein, der Benutzer legt dadurch fest, in welcher Auflösung er die PDF-Datei benötigt – das betrifft z. B. den Export als Bitmap, aber auch das Anlegen neuer Bitmap-Ebenen oder von Ebeneneffekten in einer PDF-Datei.

Prinzipiell ist für die PDF eine Angabe der Auflösung nicht notwendig, aber da PL in Pixeln "denkt", ist das Weglassen der Auflösung in PL wohl keine Option.
Eurgail hat geschrieben: Di 24 Sep 2019 13:18
bkh hat geschrieben: Mo 23 Sep 2019 01:18 Allerdings zeigt die Diskussion auch, dass PDF als Dokumentformat für den Zweck des TO relativ ungeeignet ist, da je nach PDF-Viewer dort ebenfalls eine Skalierung stattfinden kann. Wenn PL selbst für die Präsentation genutzt werden soll, dann wäre PLD eine bessere Wahl.
Das sehe ich anders. Im Grunde ist das "Problem" ja nur, dass die Art, wie PhotoLine PDFs importiert, naja, "falsch" interpretiert wurde. Ein PDF-Betrachter zeigt die volle Qualität (Zoom mal rein in ein winzig skaliertes Bild in einer PDF).
Das stimmt meiner Erfahrung nach nicht. Ich hänge mal ein Test-PDF (geht leider nur als .zip) an, das ein schwarz-weißes Schachbrettmuster mit 3000 x 2000 Pixeln und 350 dpi enthält (tiff-codiert, damit es keine JPEG-Artefakte gibt).

Bei den PDF-Viewern, die ich ausprobiert habe (Acrobat DC, Apple Vorschau, PL), bekomme ich keine pixelgenaue Vorschau mit dem Originalkontrast hin, obwohl das BIld ja pixelscharf in der PDF steckt. Das liegt m. E. daran, dass die PDF-Betrachter davon ausgehen, dass eingebettete Bitmaps sowieso fast nie die "richtige" Auflösung haben und nicht pixelgenau positioniert werden (können), so dass immer interpoliert wird.

Beim starken Hineinzoomen sieht man bei PL die Pixel, die anderen Betrachter zeigen eine andere Interpolation (ich habe jetzt nicht in der PDF-Spezifikation nachgelesen, ob eine davon "richtiger" ist als die anderen).

L.G.

Burkhard
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Benutzeravatar
Hoogo
Betatester
Beiträge: 4030
Registriert: So 03 Jul 2005 13:35
Wohnort: Mülheim/Ruhr

Re: Spooky PDF

Beitrag von Hoogo »

Das ist jetzt vielleicht ein bisschen philosophisch, da das ursprüngliche Problem ja mit einem kleinen bisschen Code beim Öffnen des PDFs zu lösen wäre.

Das PDF speichert seine Objekte in Original-Auflösung, hat selber aber eigentlich keine Auflösung.
Wozu auch, die Datei dient ja dem Transport zum "Endgerät", das dann aus dem PDF ein Bild in seiner ihm eigenen Auflösung generieren kann.

Aber so gesehen braucht .PLD dann eigentlich auch keine Auflösung fürs Dokument.
Die DPI im Dokument sind quasi nur eine Voreinstellung der DPI, falls das "Endgerät" eine Datei ist.
...oder?
----------------
Herr Doktor, ich bin mir ganz sicher, ich habe Atom! /Doctor, doctor, I'm sure, I've got atoms!
Eurgail
Mitglied
Beiträge: 379
Registriert: So 06 Jul 2014 23:02

Re: Spooky PDF

Beitrag von Eurgail »

bkh hat geschrieben: Mi 25 Sep 2019 18:37 Nein, der Benutzer legt dadurch fest, in welcher Auflösung er die PDF-Datei benötigt – das betrifft z. B. den Export als Bitmap, aber auch das Anlegen neuer Bitmap-Ebenen oder von Ebeneneffekten in einer PDF-Datei.

Prinzipiell ist für die PDF eine Angabe der Auflösung nicht notwendig, aber da PL in Pixeln "denkt", ist das Weglassen der Auflösung in PL wohl keine Option.
Stimmt, da gebe ich Dir recht, mir ist nur kein Beispiel eingefallen, wo das sinnvoll wäre. Aber natürlich wäre zum Beispiel ein Dokument mit Text- und Vektorobjekten, aber auch Bilder mit dpi 72, nicht automatisch mit dpi 72 sinnvoll weiterverarbeitet (zum Beispiel als Bild gespeichert). Da will man vielleicht mehr und das, wenn man noch Änderungen vornimmt, am besten von Anfang an...
Deswegen finde ich auch Deinen Vorschlag von kürzlich mit der Abfrage beim Öffnen weiterhin richtig. Ich würde Sie aber abschaltbar halten; für Anwender, denen die Problematik nicht bewusst ist, sind unabgefragte 300 dpi erst mal ein guter Start.
Ein weglassen der Auflösung ist wirklich keine Option, auch weil PDF ja sonst alles was PhotoLine beim Export rendert, nicht-destruktiv speichern müsste und PDF-Betrachter das darstellen können müssten. Da bräuchten wir dann im Grunde einen PLD-Betrachter. :)
Für SVG wird sowas ja zum Teil versucht, aber ich habe nicht den Eindruck, dass das im Grossen und Ganzen eher nicht umgesetzt wird. Ich schätze mal, dass das doch zu anfällig für Abweichungen in der Darstellung ist (im Druck noch unverzeihlicher als im Browser).
bkh hat geschrieben: Mi 25 Sep 2019 18:37 Das stimmt meiner Erfahrung nach nicht. Ich hänge mal ein Test-PDF (geht leider nur als .zip) an, das ein schwarz-weißes Schachbrettmuster mit 3000 x 2000 Pixeln und 350 dpi enthält (tiff-codiert, damit es keine JPEG-Artefakte gibt).
Für die Anzeige gebe ich Dir recht, da wird interpoliert (das ist aber in den jeweiligen Programmen zum Teil abstellbar, aber vielleicht nicht ganz, Deiner Erklärung nach), macht IrfanView für Bilder in der Standardeinstellung aber auch nicht anders (da ist es auf jeden Fall abstellbar). (Anmerkung: im PDF-XChange Editor, wird Deine Beispiel-PDF bei vollem Zoom nicht mehr interpoliert.)
Wenn man im Acrobat (ich glaube PDF-XChange Editor auch) das markierte Bild per "Rechtsklick -> Speichern unter" speichert, bekommt man das Bild ohne Interpolation und kann damit weiterarbeiten (Von Illustrator und PhotoLine nicht zu reden, wo das PDF ja eh ordnungsgemäss zerlegt wird).
Interessant ist der Import in Photoshop, weil man hier vorneweg eine Auflösung angeben muss, mit der das ganze Bild dann auf eine Ebene gestaucht wird. Für diesen Prozess ist PDF also auf jeden Fall das falsche Format, da gebe ich Dir recht.
Aber ist bei der Kaufentscheidung über Photos, eine pixelgenaue Betrachtung überhaupt von Anfang an relevant? Ich meine, die Auflösung ist ja im PDF-Betrachter sichtbar, nur vielleicht die pixelgenaue Darstellung nicht.

Am Ende ist halt die Frage, was man braucht. So wie ich das sehe, macht PDF auch hier in den allermeisten Fällen schon Sinn, hat aber halt seine Tücken im Umgang.
Hoogo hat geschrieben: Mi 25 Sep 2019 18:58 Das ist jetzt vielleicht ein bisschen philosophisch, da das ursprüngliche Problem ja mit einem kleinen bisschen Code beim Öffnen des PDFs zu lösen wäre.
Da sind wir vielleicht ein bisschen abgedriftet, aber ich finde die Diskussion schon auch interessant... :)
Bei allem Folgenden, was Du sagst, stimme ich zu. Also PLD ist ja eh erst mal kein Dokument, dass für die Betrachtung oder gar Weiterverarbeitung in verschiedenen Programmen gedacht ist. Insofern ist jeder gespeicherte Wert ja praktisch nur eine Art Arbeitsanweisung an PhotoLine. So wie beispielsweise Office-Dokumente für die verschiedenen Office-Suiten oder etwas kniffeliger ein jpeg mit Adobe-Bridge-Camera-Raw-Tags.
Klonk
Mitglied
Beiträge: 45
Registriert: Fr 02 Okt 2015 08:47

Re: Spooky PDF

Beitrag von Klonk »

Das vom TO beschrieben Problem hatte ich bisher nicht.
Die ganzen Informationen hier im Thread finde ich aber sehr interessant. Danke an alle für die Mühe.

P.S. PDF-XChange rechtklick "Speichern unter" ergibt ein Bild (PNG) in Größe 3000x2001 Pixel ohne Skalierfehler... (Aha... Bild hat einen Farbverlauf)
CU Charly
Eurgail
Mitglied
Beiträge: 379
Registriert: So 06 Jul 2014 23:02

Re: Spooky PDF

Beitrag von Eurgail »

Klonk hat geschrieben: Do 26 Sep 2019 14:42 P.S. PDF-XChange rechtklick "Speichern unter" ergibt ein Bild (PNG) in Größe 3000x2001 Pixel ohne Skalierfehler... (Aha... Bild hat einen Farbverlauf)
Dann hat vermutlich der Hacken bei "Bildtransformationen beim Bearbeiten ignorieren" gefehlt. :)
Martin Huber
Entwickler
Entwickler
Beiträge: 4175
Registriert: Di 19 Nov 2002 15:49

Re: Spooky PDF

Beitrag von Martin Huber »

bkh hat geschrieben: Mi 25 Sep 2019 18:37Beim starken Hineinzoomen sieht man bei PL die Pixel, die anderen Betrachter zeigen eine andere Interpolation (ich habe jetzt nicht in der PDF-Spezifikation nachgelesen, ob eine davon "richtiger" ist als die anderen).
PDF hat für Bilder die Option "Interpolate", die regelt, ob ein Bild beim Vergrößern interpoliert wird. Der Standardwert ist "false", also keine Interpolation. PhotoLine setzt den Wert anhängig davon, ob Kantenglättung für die Ebene aktiviert ist. Wenn man also in den Ebenenattributen für ein Bild die Glättung auf "Nie" setzt, wird in der erzeugten PDF-Datei der Wert auch nicht gesetzt. Und in dem Fall zeigt bei mir der Acrobat Reader DC ein Bild auch pixelig an.

Martin
Eurgail
Mitglied
Beiträge: 379
Registriert: So 06 Jul 2014 23:02

Re: Spooky PDF

Beitrag von Eurgail »

Martin Huber hat geschrieben: Fr 27 Sep 2019 11:07 PhotoLine setzt den Wert anhängig davon, ob Kantenglättung für die Ebene aktiviert ist. Wenn man also in den Ebenenattributen für ein Bild die Glättung auf "Nie" setzt, wird in der erzeugten PDF-Datei der Wert auch nicht gesetzt.
Wieder was gelernt! Danke! :)