Plakat für FlyerAlarm

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Erhy
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Plakat für FlyerAlarm

Beitrag von Erhy »

Hallo!
Ich wurde gebeten Bilddaten für ein Plakat bereitzustellen,
das bei Flyeralarm gedruckt werden soll.

Habe diese Spezifikationen gefunden:
druckbares PDF im PDF/X-3:2002 Standard
mit eingebettetem Bild im Farbraum: CMYK
mit der Auflösung 100 bis 150 dpi,
dem Farbprofil ISOcoated_v2_eci.icc

Habe mir das Farbprofil ISOcoated_v2_eci.icc heruntergeladen,
wie kann ich es in PhotoLine anwenden oder nachladen ?

Habe das Bild in CMYK 16-bit konvertiert, wobei die blauen Töne weniger Brillanz aufweisen, wenn man das Bild am PC betrachtet.

Das speichern nach PDF/X-3:2002 funktioniert.
Aber wie kann ich die Maße angeben, dass die DPI-Werte Sinn machen?

Danke für euren Rat
Erhy
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Gerhard Huber
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Re: Plakat für FlyerAlarm

Beitrag von Gerhard Huber »

Erhy hat geschrieben: Do 01 Apr 2021 18:02 Ich wurde gebeten Bilddaten für ein Plakat bereitzustellen,
das bei Flyeralarm gedruckt werden soll.
kein Problem mit PhotoLine :-)
Erhy hat geschrieben: Do 01 Apr 2021 18:02 Habe diese Spezifikationen gefunden:
druckbares PDF im PDF/X-3:2002 Standard
mit eingebettetem Bild im Farbraum: CMYK
mit der Auflösung 100 bis 150 dpi,
dem Farbprofil ISOcoated_v2_eci.icc
Habe mir das Farbprofil ISOcoated_v2_eci.icc heruntergeladen,
wie kann ich es in PhotoLine anwenden oder nachladen ?
Das Profil musst du in Windows installieren. Dazu kopierst du es irgendwo hin, klickst mit der rechten Maustaste drauf und wählst "Installieren".
Danach kannst du es in PhotoLine verwenden.
Erhy hat geschrieben: Do 01 Apr 2021 18:02Habe das Bild in CMYK 16-bit konvertiert, wobei die blauen Töne weniger Brillanz aufweisen, wenn man das Bild am PC betrachtet.
Du musst das Bild nicht per Hand konvertieren. Das macht am Schluss der PDF-Export.
CMYK-Bilder sind immer dunkler, matter, als RGB-Bilder. Das kommt von der Farbmischung.
Auf dem Papier wird das nochmal etwas matter, weil Papier nicht selbst leuchtet. Also im Zweifelsfall das Bild am Bildschirm immer etwas heller anlegen.
Das fertige PDF würde ich immer mit dem Adobe Reader nochmal genau ansehen. Der zeigt schon recht gut, wie das Ergebnis aussehen wird.
Erhy hat geschrieben: Do 01 Apr 2021 18:02Das speichern nach PDF/X-3:2002 funktioniert.
Aber wie kann ich die Maße angeben, dass die DPI-Werte Sinn machen?
Die angegebene Auflösung ist eine Mindestauflösung um keine Qualitätsprobleme zu bekommen.
Üblich ist hier 300 dpi. Bei dir jetzt deutlich niedriger, eventuell wegen Siebdruck oder Ähnlichem.
Ich bereite normalerweise die Bildgröße schon bei der Dokumenterstellung vor.
Die aktuelle Auflösung siehst du in den Ebenenattributen:
aufloesung.png
Wenn du sie ändern möchtest, verwende am Besten die Funktion "Ebene > Ebene skalieren" im Modus "Auflösung"
skalieren.png
So wird das Bild skaliert, ohne im Dokument seine Größe zu verändern.
Das solltest du aber nur einmal machen, sonst verlierst du Qualität.

Als letztes kommt noch der PDF-Export.
PDF-Export2.png
Hier stellst du den gewünschten Beschnitt ein, wählst die Auflösung usw.
Das Ganze kannst du dir auch noch speichern, dann hast du es beim nächsten mal schnell parat.

Zu beachten dabei, das Dokument im Endformat anlegen, d.h. DIN A4 bleibt DIN A4, nicht den Beschnitt vorher schon dazu rechnen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Martin Huber
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Re: Plakat für FlyerAlarm

Beitrag von Martin Huber »

Beachte bitte, dass der PDF/X3-Export nicht automatisch nach CMYK konvertiert, da der eigentliche Vorteil von PDF/X3 gegenüber PDF/X1a ist, dass PDF/X3 auch andere Farbräume als CMYK unterstützt.
Du solltest also als PDF/X1a exportieren.

Wie Gerhard schon geschrieben hat, musst du deine RGB-Bilder nicht manuell nach CMYK konvertieren. Damit du trotzdem auf dem Bildschirm einen Eindruck davon bekommst, wie das Ergebnis als CMYK aussieht, hast du zwei Möglichkeiten:
- Du kannst das Dokument zu einem CMYK-Dokument machen, indem du ihm dein CMYK-Profil zuweist (Werkzeug > Farbe > Farbprofil zuweisen").
- "Ansicht > PDF-Proofmodus" benutzt die aktuellen PDF-Einstellungen und das Standard-CMYK-Profil für die Bildschirmausgabe.

Martin
Erhy
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Re: Plakat für FlyerAlarm

Beitrag von Erhy »

Danke für eure Ratschläge!

Habe das Farbprofil unter Windows installiert,
kann es aber nur beim Druck zuweisen.
Reicht es, wenn ich es einmal beim Druck auf meinen Heimdrucker zuweise?

Die Vorgaben von FlyerAlarm sind sehr rigid. Deswegen möchte ich nicht von den Vorgaben abweichen und im
PDF/X-3:2002 Standard Format abspeichern. Passt es, wenn ich vorher nach CMYK konvertiere?

Bei den Maßen hätte ich gerne cm gesehen, da im Datenblatt eben cm angegeben sind.
Und wenn ich den Beschnitt angebe, werden auch cm verlangt.
Mit IrfanView sehe ich die Längenangaben.

Martin Huber meint, es gibt ein Farbprofil CMYK bei Werkzeug > Farbe > Farbprofil zuweisen,
aber da sind nur zig RGBs gelistet.

Danke für Eure Kommentare
Erhy
chrischa
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Re: Plakat für FlyerAlarm

Beitrag von chrischa »

Bevor wir uns da zu sehr auf den ursprünglich eingeschlagenen Weg (Bilder als PDF) festlegen: Stellst Du die Bilder lediglich einem Grafiker zur Verfügung, der ein Plakat damit erstellt, oder gehen die direkt in den Druck? Weil ich keinen wirklichen Vorteil darin sehen würde, die Bilder bereits als CMYK-PDFs an einen Grafiker zu schicken.

Das Farbprofil zuweisen kannst Du im Dialog "Dokument" (falls nicht geöffnet: Im Menü Ansicht -> Dialoge -> Dokumentenattribute.) Dort kannst Du auch die Bildgröße und die Auflösung sehen. Wenn die Bildgröße nicht in mm oder cm angezeigt wird, kannst Du das mit einem Rechtsklick auf einen der Werte ändern. Zum Skalieren gehst Du auf Ebene -> Ebene skalieren, auch dort kannst Du die Maßeinheit mit Rechtsklick anpassen.

Mit PDF X1a gibt's normalerweise keine Probleme, auch bei FlyerAlarm.

Wenn Du das Plakat komplett selbst erstellen sollst, hier eine kurze Anleitung für Hobby-Plakatdrucker: Erstelle ein neues Dokument (Datei -> Neu -> Neues Dokument) mit den Maßen, die auf der Produktseite von FlyerAlarm als "Datenformat inkl. Beschnittzugabe" stehen und wähle CMYK als Farbmodus (müsste voreingestellt sein.) Im Dialog "Dokumentenattribute" kannst Du unter "ICC-Profil" anschließend das gewünschte Farbprofil wählen (Doppelklick.)

Ein neu erstelltes Dokument hat standardmäßig 300 dpi, das ist für die meisten Drucksachen richtig. Die Auflösung kannst Du unter Layout -> Dokument -> "Dokument skalieren" anpassen, wenn Dir eine geringere Auflösung reicht. (Du kannst die Auflösung aber auch am Ende beim PDF-Export wählen.) Nun kannst Du Deine Plakat-Elemente einfügen. Ein Foto zum Beispiel entweder über die Zwischenablage oder Du ziehst es einfach ins Dokument. Passe es erstmal so an, dass es das Dokument komplett ausfüllt (wenn es das soll.) Beim Skalieren mit der Maus am besten die Shift- und die Alt-Taste gedrückt halten, dann wird das Foto proportional skaliert und rastet an den Dokumentenrändern ein. Auch beim Verschieben kannst Du die Alt-Taste gedrückt halten, um das Foto an den Dokumentenrändern (oder der Dokumentenmitte) einzurasten. Wenn es übersteht, weil das Seitenverhältnis nicht passt, kein Problem, das Blatt sollte nur nirgends weiß sein (solange es nicht weiß sein soll.) Im Ebenendialog siehst Du, ob das Bild dabei verkleinert (Skalierung <100%) oder vergrößert wird (Skalierung >100%). Beim Vergrößern wird die Qualität natürlich schlechter je mehr man vergrößert. Unter Auflösung kannst Du im Ebenendialog auch nochmal sehen, ob Du über der notwendigen Auflösung bist oder darunter. Achte darauf, dass beide Prozentangaben unter "Skalierung" gleich sind, sonst wurde das Bild verzerrt. Wenn alles passt, kannst Du den Menüpunkt Layout -> Rasterbild -> "Auf Dokumentengröße bringen" wählen, dann wird das Foto auf das Dokument zugeschnitten und erhält dessen Auflösung.

Beim PDF-Export werden alle Elemente automatisch in CMYK umgewandelt (wenn Du als Farbraum CMYK oder X1a wählst), theoretisch musst Du das also vorher gar nicht machen. Wenn Du's doch möchtest, wähle im Ebenendialog entsprechend CMYK. Im Unterschied zu Gerhard habe ich das Dokument in meinem Beispiel gleich im Datenformat angelegt, in diesem Fall keinen Beschnitt angeben. Zur Orientierung lege ich mir Hilfslinien an, die einmal den Druckrand und einmal den Sicherheitsabstand darstellen, so dass am Ende keine wichtigen Bildteile abgeschnitten werden.

Nach dem Exportieren lohnt es sich m.E. zur Betrachtung des fertigen PDFs den Adobe Acrobat (Reader) zu verwenden, der stellt die Farben im CMYK-Modus richtiger dar als viele Freeware-PDF-Reader (oder Web-Browser.) Nochmal: Das ist ein einfacher Weg, um in Online-Druckereien ordentliche Ergebnisse zu erhalten. Nicht umsonst erfordert es etwas mehr Vorbereitung, viel Erfahrung und eine gute Druckerei, um farblich exakte Ergebnisse zu erhalten. Aber es geht hier ja nicht um einen Kunstdruck oder um exakt wiederzugebende Firmenfarben, vermute ich ;-)
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der_fotograf
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Re: Plakat für FlyerAlarm

Beitrag von der_fotograf »

Also, Du sollst nur ein Bild für ein Plakat bereitstellen, sonst nichts.

Dann sende das Foto im RGB Format zu dem Verarbeiter, aber bitte mit dem grösstmöglichen Farbraum, wie z.B. ECI v2 oder BetaRGB. Mindestens aber Adobe RGB. Bei sRGB kann das in die Hose gehen, weil der Farbraum zu klein ist und auf manchen Digitalmaschinen nicht korrekt umgesetzt wird. Den Farbraum »Prophoto« sollte man in Europa nicht nutzen, weil die wenigsten RIPs den umrechnen können.

Warum keine Umwandlung in CMYK? Ganz einfach: PDF/X-3 und PDF/X-4 wurden dafür konzipiert, dass die Bilddaten erst kurz vor dem Druck vom RIP auf die Maschinendaten umgerechnet werden (wobei u.a. die Papiersorte und Farbe bei der Umwandlung berücksichtigt werden). Wer schon bei der Anlage einer Druckvorlage in CMYK umwandelt, schränkt sich zu sehr ein, weil er das RIP nicht kennt — das kennt nur der Drucker (wenn er sich überhaupt dafür interessiert).

Flyeralarm hat moderne RIPs (Raster Image Processoren), die PDF/X-3 und PDF/X-4 perfekt verarbeiten.

Mehr brauchst Du als Lieferant für die Bilddaten wirklich nicht zu wissen.
Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiss.
Only few know how much you have to know to know how little you know.
— Werner Heisenberg [German theoretical physicist]