Die Ergänzung des LCH Farbraumes würde Farb- und Helligkeitskorrekturen gewaltig erleichtern, da der LCH Farbraum sich an der Farbempfindung ausrichtet (perzeptiver Farbraum). Er ist mit dem Lab Farbraum eng verwandt, seine Regelgrössen sind jedoch wesentlich eingängiger als beim Lab.
Nämlich
L (lightness) für Helligkeit,
C (chroma) für Sättigung und
H (hue) für die Farbe.
Das Problem mit den nicht-perzeptiven Farbräumen (HSV, HIS etc.) ist, dass der Helligkeits- und Sättigungswert sich nicht mit der menschlichen Farbwahrnehmung deckt.
Im folgenden Bild ist jeweils ist jeweils ein Farbfeld in purem Grün und purem Blau gezeigt. Darüber stehen die Parameter in den einzelnen Farbräumen. Angeblich (gemäss HSL und HSV-Werten) sind diese gleich hell und gleich gesättigt. Ein Betrachter würde das Grün aber sicherlich als deutlich heller als das Blau beurteilen.
Die Balken und Zahlen über den Farbflächen zeigen die Werte in den verschiedenen Farbräumen (LCH, RGB, HSV, HSL).
Im HSL und HSV Farbraum sind V für beide 1 bzw. L für beide 0.5. Damit ist das Grün und Blau eben angeblich gleich hell (und gleich gesättigt mit S = 1).
Bei den LCH-Werten ist das Grün viel heller als das Blau (L = 88 bzw. 32). So wie man es empfindet.
Im folgenden Bild ist das Blau in der Helligkeit an das Grün angepasst. Beide haben gemäss LCH die gleiche Helligkeit (L = 88) - und so wirken sie auch. Das Grün wirkt nur etwas intensiver, also stärker gesättigt, und das kommt im Sättigungsparameter auch zum Ausdruck (C = 120 bzw. 49).
Mit anderen Worten: die Parameter des LCH-Farbraum decken sich mit dem Eindruck.
Für die Bildbearbeitung hätte der LCH-Farbraum also gewaltige Vorteile:
- Wenn man zum Aufhellen nur am L-Parameter zieht, ändert sich wirklich nur die (empfundene) Helligkeit aller Farben.
- Bei Änderung an der Sättigung (C, chroma) bleibt die Helligkeit und der Farbton unverändert.
- Eine Änderung des Farbtons (H, hue) lässt die wahrgenommene Helligkeit und Sättigung gleich.
Da der LCH Farbraum relativ einfach aus dem Lab-Farbraum errechnet werden kann, sollte er sich mit überschaubarem Aufwand implementieren lassen (https://de.wikipedia.org/wiki/LCh-Farbraum).
Wer mehr Hintergrundwissen möchte, kann sich hier vertiefen, bzw. mit den Farbräumen spielen:
Erläuterung perzeptive Farbräume, Farbpaletten: http://mkweb.bcgsc.ca/brewer/
Präsentation und Umrechnungsmodell: http://mkweb.bcgsc.ca/brewer/talks/colo ... brewer.pdf
zum Spielen: http://davidjohnstone.net/pages/lch-lab ... ent-picker
Unterschiede HSV, HSL, HSI: http://stackoverflow.com/questions/2085 ... olor-space
Javascript Library: http://www.virtuosoft.eu/code/jquery-co ... ersliders/